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Neue Visualisierungsmöglichkeiten in Verbindung mit vernetzten Lastmess-Sensoren

Bild des Benutzers Jörg Hellmich

Lastmess-Sensoren für Aufzüge kommen in vielen Bereichen zum Einsatz. Meist ist die Erkennung der Überlastsituation ausreichend, während in anderen Anwendungen die genaue Angabe der aktuellen Lastsituation erforderlich sein kann. Neue Messverfahren und die Vernetzung der Sensoren über den Feldbus bieten heute flexible Möglichkeiten der Auswertung und Visualisierung für viele Anwendungsfälle.

In der Vergangenheit wurden von dem Lastmessgerät eines Aufzugs vor allem drei statische Signale bereit gestellt: ‘Nulllast’ wenn der Aufzug leer ist, ‘Volllast’ wenn keine zusätzliche Last mehr aufgenommen werden kann und ‘Überlast’, wenn die zulässige Nennlast überschritten ist und der Aufzug nicht losfahren darf. Durch die Vernetzung über den Feldbus stehen zusätzlich die absoluten Messwerte der Sensoren zur Verfügung. In Verbindung mit modernen TFT-Displays können diese Messwerte direkt dargestellt werden oder aber auch als Trendanzeige, je nach Anwendungsfall. Im Folgenden sollen einige Szenarien näher dargestellt werden.

Die Darstellung des absoluten Messwertes ist vor allem bei Lastenaufzügen sinnvoll. Hier wird die Lastanzeige häufig verwendet, um das Gewicht der Güter zu bestimmen, wenn diese zur Verladung transportiert werden. Der Aufzug wird in diesem Fall als sehr einfache Waage verwendet und die gemessene Last kann direkt auf dem Display in der Kabine oder den Anzeigen in den Etagen dargestellt werden.

Abb.: Darstellung der aktuellen Last auf einem Display in der Kabine.

 

Bei Personenaufzügen ist im Normalbetrieb die Anzeige des Absolutwertes der Last ein ‘No go’. Viele Nutzer würden sich sehr unwohl fühlen, wenn andere sehen könnten, wie viele Pfunde man auf die Waage bringt. Hier bietet sich die Darstellung einer Trendanzeige ohne Absolutwerte z. B. als Balken oder analoges Zeigerinstrument an.




Abb.:  Darstellung der aktuellen Last in der Kabine in Form eines analogen Zeigerinstrumentes ohne Darstellung der konkreten Messwerte.
 

Anders sieht es im Fall einer Störung aus. Hier kann auch bei einem Personenaufzug die Darstellung der aktuellen Last als absoluter Wert auf dem Etagendisplay sehr hilfreich sein. Kommt es zu einer Störung mit Personeneinschluss, können auf den Etagendisplays nähere Informationen zur aktuellen Position und Lastsituation des Aufzuges die Befreiung eingeschlossener Personen beschleunigen. Vor allem wenn jede Sekunde drängt, wie bei einem Brandfall, sind diese Informationen sehr wertvoll.

Abb.: Stehen die Sensordaten des Positions- und Lastmess-Sensors über den Feldbus zur Verfügung, können die Informationen die Befreiung von Eingeschlossenen beschleunigen.

 

Die Vernetzung der Etagendisplays mit den Lastmess-Sensoren ist auch im Normalbetrieb sinnvoll, lässt sich damit oft Unverständnis und Frust bei den Nutzern vermeiden. Beispielsweise wenn sie auf den Aufzug warten und er dann ohne anzuhalten an der Etage vorbei fährt. Ein Grund dafür kann sein, dass die Kabine bereits voll ist. Dies bestimmt die Steuerung über einen Lastmess-Sensor, der ein Volllastsignal bereitstellt. Statt dem Nutzer aber einfach “Vollast” auszugeben, kann man dies noch verständlicher erklären oder darstellen. Dies wäre über ein Bild von vielen Menschen zusammen in einem Aufzug möglich oder durch Ausgaben wie “Aufzug voll”.

Die Umsetzung dieser Anzeigefunktionen ist sehr einfach mit dem flexyPage System möglich. Über verschiedene integrierte Widgets, die die Sensordaten selbstständig auswerten können, lassen sich auf den hochauflösenden Displays die Nachrichten in unterschiedlicher Form visualisieren. Mit nur wenigen Klicks können die Widgets so angepasst werden, das je nach Anwendungsfall der absolute Messwert in Kilogramm, ein analoges Zeigerinstrument mit oder ohne Wertangaben oder ein Balkendiagramm zur relativen Darstellung der Last dargestellt werden.


Werden im Aufzug große, hochauflösende Displays zur Darstellung von Werbung eingesetzt, könnten die Messwerte der Lastsensoren auch für ein nutzerbasiertes Abrechnungssystem für Werbung im Aufzug verwendet werden. In diesem Fall wird über die Last die Anzahl der Personen in der Kabine berechnet und diese in Verbindung mit der zu diesem Zeitpunkt dargestellten Werbung in einer Datenbank für die spätere Abrechnung gespeichert. Die werbenden Unternehmen bezahlen dann ihre Gebühren in Abhängigkeit der Personen, denen die Werbung angezeigt wurde.


Abb.: Darstellung einer Werbung und der relativen Last auf einem Display in der Kabine eines Aufzugs.

 

Zusammenfassung

Moderne Anzeigesysteme in Aufzügen bieten zusammen mit den Sensoren im Aufzug viele neue Möglichkeiten. Einige davon haben wir auf der Webseite flexyPage.de für Sie bereit gestellt.

Die Basis für diese Anwendungen bilden die Vernetzung über den Feldbus des Aufzugs und der offene Standard CANopen-Lift, der die Kommunikation zwischen Steuerung, Aktoren, Sensoren und modernen Anzeigesystemen ermöglicht. Immer mehr Sensorhersteller erkennen die Möglichkeiten und bringen neue innovative Produkte auf den Markt. Eine Übersicht der Anbieter und Produkte finden Sie unter CANopen-Lift.org.

 
lift report (link is external)42. Jahrg. (2016) Heft 2